Die Vortragsreihe zur Ausstellung “Septembertestament” wird auch an den kommenden zwei Sonntage fortgesetzt: am 16. und 23. Oktober 2022.
Prof. Dr. Johannes Ehmann, Universität Heidelberg, spricht im Rahmen der Vortragsreihe zur Ausstellung
Sonntag, 16. Oktober, 17 Uhr Melanchthonhaus Bretten
Mit der Reformation geht das „Schriftprinzip” einher, d.h. die Grundüberzeugung, dass alle kirchliche Lehre nur auf der Basis der Bibel als Heiliger Schrift entwickelt werden kann.
Was einfach klingt, ist kompliziert, denn der Bezug kirchlicher Lehre auf die Schrift ist seit jeher selbst Wandlungen unterworfen. Spürbar wird hier vor allem die Aufklärung mit ihrer historischen „Kritik” biblischer Texte. Wie hat sich das Schriftverständnis in der evangelischen Kirche Badens entwickelt? Der Vortrag des Heidelberger Universitätsprofessors Dr. Johannes Ehmann begibt sich auf eine Spurensuche.
Der Eintritt ist frei.
UPDATE 14. Oktober 2022: Der Vortrag fällt wegen Erkrankung des Referenten aus.
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Prof. em. Dr. Hartmut Günther, Esslingen hält im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung einen Vortrag zur sprachhistorischen Bedeutung von Luthers Bibelübersetzung
Sonntag, 23. Oktober, 17 Uhr Melanchthonhaus Bretten
Die überragende Bedeutung von Luthers Bibelübersetzung für die Entwicklung der deutschen Sprache ist unbestreitbar. Sie beruht aber nicht darauf, dass Luther quasi eine neue Sprache erfunden hat. Vielmehr gelingt es ihm, dem außergewöhnlichen Prediger, die gesprochene Sprache seiner Zeit so zu formen, dass sie schrifttauglich wird und damit zum maßgebenden Vorbild für alle, die Deutsch schreiben.
Zentral dabei ist Luthers Übersetzungspraxis: Er übersetzt nicht primär aus der Fremdsprache, sondern in die eigene Sprache. Beide Faktoren zusammen bewirken, dass der Bibeltext erstmals für alle Deutsch Sprechenden erfahrbar wird.
Dr. Hartmut Günther ist der Autor der Veröffentlichung “Mit Feuereifer und Herzenslust – Wie Luther unsere Sprache prägte”.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.