Ausstellung in der Universitätsbibliothek Basel, Schönbeinstrasse 18-20, 1. Stock.
Als Zentrum des Buchdrucks, Wirkungsstätte von Erasmus und durch seine religionspolitische Vermittlerrolle wurde Basel in der Mitte des 16. Jahrhunderts ein Ort, an dem religiöse Dissidenten und Vertreter der radikalen Reformation Zuflucht fanden. Sie führten untereinander und mit Basler Bürgern eine vielstimmige und vielsprachige Diskussion. Als 1553 der Spanier Michael Servet im Genf Calvins wegen Ketzerei auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, wurde Basel zum Zentrum der Proteste. Der savoyardische Humanist Sebastian Castellio (1515-1563) verlieh mit seinen mutigen Schriften, die mystische Frömmigkeit mit aufklärerischer Argumentation verbanden, diesem Milieu eine Stimme, die durch die folgenden Jahrhunderte weithin in Europa vernommen wurde, überall, wo Menschen für Religionsfreiheit, Menschenrechte und Toleranz kämpften.
Die Ausstellung präsentiert anhand der in der Universitätsbibliothek Basel vorhandenen Dokumente Castellios Leben und Werk. Die historischen Umbrüche und Konflikte, die Netzwerke und Medien, die Diskurse und Gedankenwelt werden vorgeführt, die sein Wirken zu einem Wendepunkt in der Geschichte des Toleranzdenkens in Europa gemacht haben.
Der Flyer zur Ausstellung kann hier heruntergeladen werden. Internetauftritt der Ausstellung.
Ausstellungsvernissage “Laboratorien der Toleranz. Castellio und sein Erbe”. Mehr
Nähere zu Führungen und Begleitprogramm: https://ub.unibas.ch/de/fuehrungen-schulungen