18 December 2020
Zur transkonfessionellen Verflechtungsgeschichte von äthiopischer Orthodoxie und europäischem Protestantismus (Stanislau Paulau).
Bereits im Jahre 1534 reiste ein äthiopischer Mönch nach Wittenberg, um dort Kontakt mit Martin Luther und Philipp Melanchthon aufzunehmen. Der daraus resultierte theologische Dialog markierte den Anfang einer Verflechtungsgeschichte von äthiopisch-orthodoxem Christentum und europäischem Protestantismus. Das vorliegende Werk erschließt erstmals die Geschichte der vielfältigen Wechselwirkungen von diesen bislang getrennt untersuchten Christentums-Varianten im Zeitraum vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert und leistet dadurch einen grundlegenden Beitrag zur Geschichte des globalen Christentums. Methodisch knüpft die Arbeit hierbei an den Ansatz der histoire croisée an und macht ihn für eine transkonfessionelle Kirchengeschichtsschreibung fruchtbar.
Somit bietet das Buch einen neuen Blick sowohl auf die afrikanische als auch auf die europäische Kirchengeschichte der Neuzeit und zeigt beispielhaft, auf welche Weise konfessionell und kulturell divergente Varianten des Christentums kontinentübergreifend miteinander verknüpft waren.