04 July 2022
Ergänzende Ausstellung der Schatzkammer Trier zur Landesausstellung “Der Untergang des Römischen Reiches”, Trier 25. Juni bis 27. November 2022, von Michael Embach.
Der Untergang des Römischen Reiches bedeutete unter anderem einen Verlust an Zivilisation, aber keineswegs einen entsprechenden Verlust an Kultur. Auch wenn die antiken Hochschulen des Römischen Reiches häufig nicht weitergeführt werden konnten, lassen sich doch Entwicklungen benennen, die eher als Phänomene der Kontinuität als der Diskontinuität zu deuten sind. Diese aufzuzeigen unternimmt die vorliegende Publikation, die sich als eine Kombination von Katalog und Handbuch zur gleichnamigen Ausstellung in Trier versteht und mehr Titel präsentiert als in der Ausstellung gezeigt werden können.
Bildung im Mittelalter fand in christlichen Kloster- und Kathedralschulen statt. Ihre Rezeption der Antike bewegt sich in einem spannungsgeladenen Prozess zwischen erbitterter Ablehnung, ruhigem Geltenlassen und begeisterter Zustimmung. Das didaktische Konzept der Ausstellung greift zurück auf den aus der Antike stammenden Bildungskanon der „Sieben freien Künste“, der auch im Mittelalter noch von grundlegender Bedeutung war. Basierend auf der berühmten Miniatur der „Septem Artes-Liberales“ im Hortus deliciarum, sollen die Disziplinen des Triviums, der drei an Buchstaben orientierten Fächer, und des Quadriviums, der vier am Zahlendenken ausgerichteten Disziplinen vor Augen gestellt und anhand von Exponaten aus dem eigenen Hause illustriert werden.
Handschriften und andere Exponate geben einen Einblick in das Funktionieren von Bildung im Mittelalter
Kontinuität statt Bruch: Was uns Handschriften des Mittelalters lehren