18 December 2024
Der aus wohlhabender Kölner Kaufmannsfamilie stammende, in Bologna promovierte Jurist und Karlstadt-Schwager Dr. Gerhard Westerburg war ein früher Anhänger und lebenslanger Aktivist der Reformation, in deren Geschichte er allerdings eine Randfigur blieb. Außer durch eine – eigentlich gar nicht von ihm stammende – Schrift gegen das Fegefeuer (1523) und den daraufhin von den Kölner Theologen gegen ihn geführten Ketzerprozess, fiel er durch sein die verschiedenen evangelischen Konfessionen berührendes Wanderleben auf. An vielen Stellen, wo Reformation stattfand, war er dabei, lernte deren Protagonisten kennen und mischte sich ein. Bei all diesem Umherwandern zwischen den verschiedenen evangelischen Konfessionen behielt Westerburg als Ziel die Reformation seiner Vaterstadt im Auge. Als das Kölner Reformationsvorhaben 1547 endgültig gescheitert war, blieb ihm für seine letzten Jahre das Leben eines Landpfarrers evangelisch-reformierter Konfession in Ostfriesland.
Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte, kleine Reihe, Heft 14
Autor: Rainer Kobe