06 September 2022
Herausgegeben und übersetzt von Jost Eickmeyer, Simon Brandl und Volkhard Wels.
Heinrich Nolles (auch Henricus Nollius) ›Parergi Philosophici Speculum‹, das Carlos Gilly als den »schönsten rosenkreuzerischen Roman nach der ›Chymischen Hochzeit‹« bezeichnet hat, wurde von der Forschung bislang kaum beachtet. Dies ist zumindest auch der begrenzten Überlieferungslage des Textes geschuldet, dessen Exemplare zum großen Teil von den Obrigkeiten konfisziert wurden. Die allegorische Erzählung verhandelt verschiedene Wissenskonzepte, zu denen Nolle teils auf satirische Weise Stellung bezieht. Das Programm einer religiösen Neuordnung knüpft an diese Vorstellungen von Wissen an. Der Text eröffnet neue Perspektiven auf das frühe Rosenkreuzertum und die Alchemie um 1620.