09 January 2021
Kirchenordnendes Handeln in der Landgrafschaft Hessen-Kassel im 17. Jahrhundert, von André Junghänel.
Wie ließ sich die Kirche nicht nur konfessions-, sondern auch territorialpolitisch in den Dienst des Landesherrn nehmen? Wie waren die Ebenen von Landes- und Kirchenverwaltung miteinander verbunden und wie lief die Kommunikation zwischen ihnen sowie innerhalb des kirchlichen Bereichs ab? Wie manifestierte sich die lokale Vermittlung territorialer Herrschaft durch die Geistlichen vor Ort und welchen Beitrag leisteten sie zur Festigung des Landesbewusstseins in Zeiten unsicherer Herrschaft? Dieses Geflecht wird, ausgehend von den Diensttagebüchern dreier reformierter Superintendenten der Landgrafschaft Hessen-Kassel, in zahlreichen Detailstudien in einer Zeit beleuchtet, als durch die dynastischen und konfessionellen Auseinandersetzungen mit dem lutherischen Hessen-Darmstadt die Eigenständigkeit des Kasseler Territoriums zum Teil am seidenen Faden hing.