12 November 2021
Die Beiträge des Sammelbandes beleuchten Konflikt-Konstellationen zwischen Medien, mit Medien und in Medien vom 16. bis zum 18. Jahrhundert im englischen, französischen, spanischen und deutschen Sprachraum.
Religionen bedürfen materieller Medien als Kommunikatoren des Transzendenten. Im Zuge der frühneuzeitlichen Religionskonflikte wird diese Kommunikation problematisiert. Die Kontroversen reichen von grundsätzlicher Ablehnung von Medien als ‘gefallener Materie’ bis zur Verteidigung ihrer metaphysischen Qualitäten. Aussagen über sakrale oder diabolische Medienpraktiken schließen deshalb Aussagen über konfessionelle Standpunkte mit ein.
Religiös motivierte Medienkonflikte erweisen sich sowohl als Konkurrenzen zwischen visuellen und auditiven Medientypen (Sprache, Musik, Bilder) und Medienformaten (gedrucktes Buch, Theater, Liturgie, Architektur) als auch zwischen unterschiedlichen Auffassungen von Medialität selbst. Insgesamt erweist sich der Zeitraum als ‘Sattelzeit’ der europäischen Mediengeschichte mit spürbaren Auswirkungen bis in die heutige Zeit.
Diskursivierung von Wissen in der Frühen Neuzeit 4
Herausgegeben von Kai Merten und Claus-Michael Ort