30 March 2020
Visualisierungen des Atmosphärischen in der religiösen Malerei Venedigs und Mailands um 1500, von Lars Zieke.
In der norditalienischen Malerei vollziehen sich im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert richtungsweisende Neuformulierungen bildräumlicher Gestaltungsweisen und der Auffassung von Landschaftsdarstellung. Ausgehend von Giovanni Bellini in Venedig und Leonardo da Vinci in Mailand, tritt besonders das Interesse für atmosphärische Qualitäten der Landschaft in den Vordergrund. Viele dieser Phänomene zeigen sich im Bereich von Bildern mit religiösem Sujet und stehen dabei auch in Zusammenhang mit neuen Bildaufgaben und sich wandelnden Rezeptionsbedingungen.
Für die Analyse lokalspezifischer Gestaltungsweisen zur Darstellung des Atmosphärischen werden in dem Band Formen und Prozesse künstlerischen Austauschs behandelt sowie die Zirkulation neuer Bildkonzepte der führenden Malerpersönlichkeiten besonders durch die Fokussierung auf die Mobilität der Maler in ihrem Umkreis dargelegt. Anhand von Fallbeispielen der Malerei in Venedig und Mailand werden zudem verschiedene Konzepte von Bildräumlichkeit mit dem Fokus auf die Darstellung atmosphärischer Phänomene untersucht, die das religiöse Sujet visuell erfahrbar machen sollen.
Band 19 der Schriftenreihe des Deutschen Studienzentrums in Venedig.