17 April 2021
Bislang galt das Interesse der Forschung den Zeichnungen, der Druckgraphik und Kunsttheorie von Pietro Testa. Die Malerei hat dagegen nur wenig Aufmerksamkeit erfahren. Die vorliegende Publikation untersucht erstmals das malerische Œuvre eines Künstlers, der zwischen 1628 und 1650 in Rom und Lucca tätig war.
Mit dem Ziel, den Künstler im Kontext der römischen Barockmalerei neu zu positionieren, wird die Malerei nicht als isoliertes Phänomen innerhalb des Schaffens von Pietro Testa behandelt, sondern stets in Beziehung zu seinen Zeichnungen und Radierungen, seiner Kunsttheorie und seinem sozialen Umfeld gesetzt. Das Verhältnis des Malers zu Auftraggebern wie Cassiano dal Pozzo, Vincenzo Giustiniani und Girolamo Buonvisi werden ebenso analysiert, wie seine fruchtbaren, manchmal auch konfliktgeladenen Beziehungen zu Pietro da Cortona, Domenichino, Nicolas Poussin und Pierfrancesco Mola. Die im Werkkatalog enthaltenen Informationen zu Literatur, Provenienz, Stil, Ikonographie und Datierung der Gemälde, basieren auf langjährigen Forschungen in europäischen und amerikanischen Archiven und Sammlungen.
Während lange Zeit davon ausgegangen wurde, dass Testa hauptsächlich als Nachzeichner antiker Kunstwerke tätig war und als Schöpfer von Radierungen hervortrat, während der Forschung nicht mehr als 17 Gemälde bekannt waren, zeigen die hier zusammengetragenen und kommentierten 32 Gemälde, dass die Malerei ursprünglich einen wesentlich bedeutenderen Stellenwert im Schaffen des Künstlers einnahm, als bisher angenommen wurde.