04 January 2022
Rogier Gerrits untersucht die sich verändernde Funktion der Allegorie in der frühneuzeitlichen geistlichen Literatur der reformierten und katholischen Konfessionen in Frankreich.
Der theologischen Diskussion um die allegorische Bibelexegese, die als Folge der protestantischen Betonung des Literalsinns in den Konfessionen der Frühen Neuzeit geführt wurde, schenkt er hierbei besondere Aufmerksamkeit. Der interkonfessionelle Ansatz der Arbeit legt offen, dass die Debatte um die Bibelallegorese über die Grenzen der Konfessionen hinausgeführt wurde. Der Autor ergänzt das bislang in der Forschung vorherrschende Verständnis der Transformation der Allegorie als rhetorische und hermeneutische Figur in der Frühen Neuzeit, indem er die theologische und poetische Diskussion um ihre Anwendung nicht dichotomisch-konfessionell darstellt, sondern als graduellen Prozess, der sich in beiden Konfessionen entfaltet.
The Early Modern World 4
Herausgegeben von Rogier Gerrits